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Wofür es Mut braucht

Nach gut einer Woche der Beschäftigung mit diesen »24 Ermunterungen für einen Tag« frage ich mich, ob ich die Richtige für diesen Job bin, denn der Wahrheit die Ehre: Es gab in diesem Jahr Tage, an denen mir vor Verzweiflung zum Heulen war, Nächte, in denen ich vor Sorge nicht einschlafen konnte und Momente, in denen mich Angst fester denn je zuvor packte. Aber vielleicht ist es genau das, worum es hierbei geht: Sich einander zu zeigen, wie man ist. Auch in der Panik, auch an diesen dunklen Tagen, an denen man den Eindruck hat, das endet nie, dieser Wahnsinn, er wird nur immer schlimmer. Darüber zu sprechen …

Denn – nochmals der Wahrheit die Ehre: Dass eine Krankheit unsere Lebensmöglichkeiten begrenzt, es vernünftig ist, sich an gewisse Regeln und Richtlinien zu halten, sich die Hände zu waschen und achtsam miteinander umzugehen, damit kann ich wunderbar noch hundert Jahre leben. Aber ich tue mir schwer, wenn sich plötzlich allerorts und überall die Vertrauensfrage zu stellen beginnt, wenn die chronische Aufgeregtheit mir selbst in jenen Zeitungen begegnet, die ich für klüger gehalten hätte und polarisierende Hetze sich breitmacht. Vielleicht zeugt es von wahrer Größe, wenn einer und eine wahrhaftig wagt, er oder sie selbst zu sein, wenn einer und eine sich entschließt, dieser chronischen Erregung den Rücken zuzukehren oder ihr gar den Wind aus den Segeln nimmt? Wenigstens im kleinen privaten Umfeld. Dazu möchte ich Sie heute ermutigen: Lassen Sie sich nicht anstecken von diesem Virus jeder-gegen-jeden, von dem Virus Angst.

 

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