(Photo:
20-Pf-Sondermarke der Deutschen Bundespost (1956) zum ersten Todestag Thomas Manns, scanned by NobbiP, gemeinfrei, Wikipedia)
Hermann Hesses Romanfragment »Berthold« ist deswegen bedeutsam, da aus ihr die Erzählung »Narziß und Goldmund« entstand. Es zeigt aber auch das Lebensthema Hesses – die Zerrissenheit des Menschen als Entwicklungschance – eindringlich. (Photo: 1925 by Gret Widmann (†1931), gemeinfrei; Wikipedia)
Maria Lazars zweiter Roman mit dem Titel »Viermal ICH« thematisiert Abhängigkeiten des (weiblichen) Lebens. Freiheit, so der Grundtenor, ist vor allem eine Theorie, ein schöner Schein. Ein Roman, der verstört; auch einhundert Jahre nachdem Lazar ihn schrieb.
»Heumond«, diese knappe Erzählung Hermann Hesses, erschien erstmals 1905 in der »Neuen Rundschau« in Berlin. Der Titel, ein alter Begriff, mag vielleicht nicht allen in seiner Bedeutung präsent sein: Er meint den Vollmond im Juli und bezieht sich zudem auf die Zeit der Heumahd und -ernte. Die Erzählung thematisiert eine erste Verliebtheit, welche – kaum ›erblüht‹ – durch den Abschied schon wieder ›geschnitten‹ wird.
Alena Mornštajnovás »Hana« war ein Bravourstück, und natürlich beginnt man die nächste Übersetzung (ebenfalls von Raija Hauck verfertigt) auch mit dieser Erinnerung zu lesen, insbesondere da »Stille Jahre« gleichfalls ein Familienroman ist; und man wird nicht enttäuscht werden!
Ich hatte keine Erwartungen an diesen Roman, als ich ihn auf einem Zwischenstopp einer mehrtägigen Reise in einem kleinen regionalen Buchladen erstand, kaufte ihn zugegebenermaßen, weil ich dieser Autorin, deren Name mich sogleich der Bezüge zu Kuba wegen interessierte, noch nie in meinen Lektüren begegnet war. Und des Titels wegen … Eine absolute Leseempfehlung!
»Die Kreutzersonate« von Leo Tolstoi ist seit jeher ein Ärgernis. Nicht nur mir, ob predigendem Ton, sondern sie war es auch für Leo Tolstois Ehefrau, die Gräfin Sofja Tolstaja, die über dieses Werk ihres Mannes insgeheim so erbost war, dass sie ihm mit einer Erzählung antwortete, denn ihr Mann, so notierte sie für sich, habe wahrlich absolut keine Ahnung (mehr) – von Frauen, von Beziehungen (und seine Anna Karenina längst vergessen):
Das ist das Schöne an der Schriftlichkeit: Sobald gedruckt, lässt sich einer ungehaltenen Rede, die eigenes Empfinden auf den Punkt bringt, nicht mehr das Wort abschneiden. Selbst wer das Buch verärgert zuklappt, wird ihre Existenz nicht beenden; kann sogar zu ihr zurückkehren: Wir sind doch alle Optimist*innen, nicht wahr?
Diesen neuen ungehaltenen Reden ungehaltener Frauen wünsche ich jedenfalls zahlreiche Leser*innen, die auch den Mut haben, darüber einen Diskurs zu führen.
Ein eindringlicher Roman über die ersten Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg in Österreich.
Wer ein Großprojekt wie »Sternlesen« organisiert, der oder die liest zwar auch während der Vorbereitungsmonate – hat aber kaum Zeit, Notizen in Blogbeiträge umzuwandeln.
Nichtsdestotrotz: Ich stieß auf einen Roman, der in dieser Mitlese nicht fehlen darf – die von mir sehr geschätzte Jeannette Winterson publizierte mit »Frankisstein« ein wundervolles Spiel mit der Literaturgeschichte des Romans »Frankenstein« von Mary Shelley.