Zeitgenössische Literatur

Zeitgenössische Literatur · 15. Dezember 2023
Corinna Antelmann setzt in ihrer Brief-Erzählung »Im Geiste, Anna« der Psychoanalytikerin Anna Freud nebenher ein lesenswertes Denkmal und regt zur weiteren Auseinandersetzung mit dieser beeindruckenden Frau an.
Zeitgenössische Literatur · 11. Dezember 2023
Die größte Falle ist die Ehe, schrieb Simone de Beauvoir. 50 Jahre und einige Reformen später könnte man mit Victorie Hanišová sagen: Die größte Falle ist die Mutterschaft. In ihrem Roman »Rekonstruktion« spürt die in Prag lebende Autorin, die man hierzulande noch viel zu wenig kennt, einigen der Fallstricke nach, und sie tut dies – selbst Tochter ebenso wie Mutter –, ohne je den Zeigefinger zu erheben.
Zeitgenössische Literatur · 04. August 2023
Alena Mornštajnová »Stille Jahre«. Oder: Das Schweigen in Familien und den Einfluss der Politik
Alena Mornštajnovás »Hana« war ein Bravourstück, und natürlich beginnt man die nächste Übersetzung (ebenfalls von Raija Hauck verfertigt) auch mit dieser Erinnerung zu lesen, insbesondere da »Stille Jahre« gleichfalls ein Familienroman ist; und man wird nicht enttäuscht werden!
Zeitgenössische Literatur · 26. April 2023
Jeanette Winterson: Frankisstein - eine Liebesgeschichte. Oder: Wie man ungemein komisch und tiefgründig über KI schreiben kann
Wer ein Großprojekt wie »Sternlesen« organisiert, der oder die liest zwar auch während der Vorbereitungsmonate – hat aber kaum Zeit, Notizen in Blogbeiträge umzuwandeln.  Nichtsdestotrotz: Ich stieß auf einen Roman, der in dieser Mitlese nicht fehlen darf – die von mir sehr geschätzte Jeannette Winterson publizierte mit »Frankisstein« ein wundervolles Spiel mit der Literaturgeschichte des Romans »Frankenstein« von Mary Shelley.
Zeitgenössische Literatur · 30. März 2023
Daniel Wissers »Wir bleiben noch«. Oder: Ärger über einen Antihelden.
Mit Humor ist das so 'ne Sache. Und wird einem ein Werk mit ›lakonischem Witz‹ angepriesen, entwickelt sich in der Vorstellung nochmals eine andere.
Zeitgenössische Literatur · 02. Dezember 2022
Von manchen Werken erwarten man sich wenig oder nichts; und manchmal tut sich in ihnen eine Tür auf und man entdeckt Räume, in denen man für einige Abende Platz nimmt, weil einem darin so behaglich zumute ist oder man sich schlicht willkommen fühlt. Solch ein (durchaus erstaunlicher) Glücksfall ist Fodorovás Erzählen vom Abschied-Nehmen von ihrer Mutter!
Zeitgenössische Literatur · 25. November 2022
Dass ich Leonardo Paduras Erzähluniversen sehr gerne mag, dürfte wohl kaum mehr ein Geheimnis sein. Weniger seine Kriminalromane, die zwar gut unterhalten, aber kaum herausfordern, sondern vor allem seine einfühlsamen und kritischen Gesellschaftsporträts mit ihrer ausgezeichneten Figurengestaltung. Umso größer die Freude auf ein neues Leseabenteuer durch die Neuerscheinung »Wie Staub im Wind«, die mich jedoch nicht gänzlich überzeugte.
Zeitgenössische Literatur · 18. November 2022
Die kanadisch-französische Autorin Nancy Huston baut ihre Werke gerne um ein Geheimnis auf, umkreist dieses in Andeutung, bis es seinen Weg Schwarz auf Weiß auf die Buchseite findet. Im Zusammenspiel mit der manchmal auch durchaus herausfordernden Mehrschichtigkeit ihrer Inhalte bewirkt dies einen gelungenen Spannungsbogen.
Zeitgenössische Literatur · 15. Juli 2022
Schreibende und lesende Frauen. Oder: Es gibt kein wolkenloses Glück
Oder: Anregende Schmökerbücher für Regen- und Krankheitstage oder wenn der Garten in mittäglicher Hitze versunken brütet.
Zeitgenössische Literatur · 01. Juli 2022
Wenn ein Roman nur eines sein muss, um als ›perfekt‹ tituliert zu werden: gegenwärtig. Oder: Wieso es auch bei einem sogenannten Bestseller not tut, sich die Frage zu stellen, ob es sich lohnt, damit eigene Lebenszeit zu verbringen und die Antwort auch mal schlicht »Nein.« lauten darf.

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