Kurzbiographie: Marlen Schachinger-Pusiol

… wurde im Dezember 1970 frühzeitig und während eines Schneesturms geboren – wohlgemerkt: der österreichischen Variante desselbigen, und wie alles hierzulande kommt auch so ein Schneesturm ein bisschen verhaltener daher als anderswo, ein bisserl gemütlicher eben. Dennoch genügten die Böen, dass der Rettungswagen am See entlang schlingerte und beinahe in einer Schneewehe zum frühzeitigen Ende seiner Fahrt gekommen wäre. Und der Wind blies dem Kind, das gerade geboren wurde, in jener Nacht seine Lebenskraft und sein Temperament zu, wehte sie zum Trotzdem und nährte den unbändigen Wunsch, dieses Leben kraftvoll zu gestalten.

Nicht nur, dass bereits ihre Geburt mit einer Geschichte begann, wuchsen diese auch mit ihr, nährten sich am Klang der Wörter in Gedichten, verzweigten sich in der Lektüre in alle Himmelsrichtungen, schufen Universen und Bildwelten, wurden Klangraum und Lebensmittel.

 

Und weil Marlen Schachinger ist, wer sie ist, will sie sehen, was vor sich geht, will Welt in ihrem Sein und ihrem Könnte umfassen, will gestalten. Sei es in ihren Büchern, in ihren Filmen, sei es in fremden Sprachwelten, die sie in ihrer eigenen zum Tönen bringt oder in den Erzählungen anderer, denen sie zur Welt verhilft. Da dies alles auch einen Boden braucht, studierte sie Komparatistik und Sprachen. Wer aber seine Gedanken mit dem Wind ziehen lässt, tut gut daran nährende Erde unter den Füßen zu haben. Deswegen betreut sie auf ihrem Hof in Kleinbaumgarten Gemüse-, Obst- und Beerengarten, versorgt eine stetig wachsende Tierschar.

 

So erzählt, liest, liebt, lebt sie auf ihre Art: nachsinnend, wissbegierig, manchmal durchaus auch mit der Leidenschaft des Windes, dem sie von Kindheit an zugetan ist. 

Zuletzt erschienen: ›Perfekt‹, ›Erkenntnis kommt in blauer Stunde‹ (2023), ›Von der Kunst, Mensch zu werden‹ (2023), ›Wort an Wort: Berührung‹ (2022), ›Schatten & Licht‹ (2021), ›Arbeit statt Almosen‹ (Doku), ›Fragmente: Die Zeit danach‹ (2020), ›Kosovarische Korrekturen‹ (2019), ›Requiem‹ (2018), ›Martiniloben‹ (2016). Schreibend setzt sich die promovierte Literaturwissenschaftlerin auch mit den Werken anderer in ihrem Blog ›Mitlese‹ oder in Einzelpublikationen auseinander. 

 

Zahlreiche Literaturpreise und -stipendien, zuletzt war sie als Stadtschreiberin in Magdeburg tätig und durfte diesen Ort und seine Menschen in Worte fassen. Als Dozentin für literarisches Schreiben will sie in Workshops – u. a. am Institut für Narrative Kunst Niederösterreich – Menschen zur Sprache bringen und die Liebe zum gestalteten Erzählen nähren. 

 

Und für diejenigen, die es lieber nüchtern mögen …

Geboren am 12.12.1970 in Braunau a. I. 1989 bis 1996 Studium der Vergleichenden Literaturwissenschaft, Germanistik, Französisch und Ästhetik; Doktoratsstudium 2008 bis 2012, Abschluss mit Auszeichnung. Seit 1994 alleinerziehende Mutter, drei Kinder (geboren 1990, 1992 und 2001). Vom 12.2.1997 bis 31.05.1999 im Buchhandel tätig. Seit 1999 freiberufliche Autorin, Regisseurin, Übersetzerin, Literaturwissenschafterin, Verlegerin.

 

Zahlreiche Publikationen und Literaturpreise. Lesereisen und Präsentationen im In- sowie im Ausland (USA: im Rahmen des Festivals »queer as volk«; Paris, London, Berlin, Magdeburg, Leipzig, Frankfurt, Hamburg, Bilbao, San Sebastian, Milano, Rom, Helsinki, Sarajevo, Kiew, Pristinë, Podgorica, Nikšić, Bukarest, New Dehli, Mexiko City, New York City, Moskau …) Übersetzungen ihrer Arbeiten ins Englische, Französische, Italienische, Spanische, Russische, Albanische, Bosnische und Montenegrinische.

 

bibliographie

Publikationen (Auswahl)

LITERATUR

2023: »Perfekt« (erscheint als Fortsetzungsroman in der Monatszeitung »Die Krähe«)

»Erkenntnis kommt in blauer Stunde« (Verlag Der Apfel)

»Von der Kunst, Mensch zu werden« (Edition Arthof)

2022: »Wort an Wort: Berührung« (Edition Arthof)

2020: Fragmente: Die Zeit danach (Promedia Verlag / Edition Arthof)

2019: »Kosovarische Korrekturen« (Promedia Verlag)

2018: »Requiem« (Septime Verlag)

2016: »Martiniloben« (Septime Verlag)

»Unzeit. Erzählungen« (Otto Müller Verlag)

2015: »Albors Asche« (Otto Müller Verlag)

2013: »Denn ihre Werke folgen ihnen nach« (Otto Müller Verlag)

»¡LEBEN!« (Leykam Verlag)

2008: »Nur du.Allein« (Kitab Verlag) 

2006: »Ich, Carmen. Erzählung« (Verlag Der Apfel) 

2005: »der unschuld verlust«, Krimi. (Orlanda) 

2004: »Störung. Kurzgeschichten« (Edition Pangloss) 

2000: »morgen, vielleicht«, Roman. (Edition die Donau hinunter)

 

LITERATURWISSENSCHAFT:

2015: »Autorinnen feiern Autorinnen. Marlen Schachinger über Betty Paoli« (Essay, Mandelbaum Verlag)

2014: »Werdegang.« (Sachbuch, Peter Lang Verlag)

 

SACHBÜCHER:

2009: »Hertha Firnberg« (Biographie, Mandelbaum Verlag) 

2006: »Wien. Stadt der Frauen. Eine Reiseführerin« (HerStory, Promedia Verlag) 

 

HÖRBÜCHER:

2020: »Fragmente: Die Zeit danach« (Buch und Hörbuch, Edition Arthof/Promedia)

»Windhauch« aus: Requiem.

»morgen, vielleicht«, Roman.

 

SZENISCHE ARBEITEN FÜR THEATER & FILM

2023: Sex, Theaterstück (Erstpräsentation als Lesetheater im Schauspielhaus Magdeburg, D)

2021: »Schatten & Licht«, 30-minütiger Film über die Bedeutung von Kunst für Menschen (Konzept & Regie: Marlen Schachinger), gezeigt in Magdeburg, New Dehli, Mexiko City, New York City, Bukarest, Moskau

2020: »Arbeit statt Almosen«, Dokumentarfilm über Lebens- und Arbeitsbedingungen der Autor*innen in Österreich (Drehkonzept und Regie, Schnitt: Marlen Schachinger), lief in Kinos in Wien, Wels, Innsbruck, Magdeburg, St. Georgen, Malchin, Graz, Salzburg

#literaturwünscht (Konzept, Regie, Schnitt: Marlen Schachinger)

2019: Drehbuch »Egomania«

 

»übergrenzen« Kurzfilm (Drehbuch und Regie)

Literaturpreise, Stipendien …

2021: Stadtschreiberin in Magdeburg

2019: Welser Stadtschreiberin,

Seume-Literaturpreis für »Kosovarische Korrekturen«

2018: Writer in Residence, Pristina, Kosovo

2016: Jubiläumsstipendium der LiterarMechana

           Nominiert für den Literaturpreis Wartholz 2016

           NÖ Landeskulturpreis – Anerkennungspreis

2015: Aufenthaltsstipendium Krumlov / Land OÖ 

Nominiert für den Literaturpreis Wartholz 2015

Arbeitsstipendium der Mörderischen Schwestern (D)

2014: Floriana 2014 / OÖ. Literaturförderpreis  

2013: Forschungsstipendium, MA 7

2012: Leistungsstipendium, Universität Wien

2011: Wiener Autor[Inn]enstipendium

2010: Wissenschafts- und Forschungsstipendium, Stadt Wien

          Forschungsstipendium der Universität Wien

2009: Preis des Theodor Körner Fonds für »Hertha Firnberg. Eine Biographie« 

2007: Aufenthaltsstipendium Gmunden

          Preis des Theodor Körner Fonds für »¡Leben!« (Roman)

          Lise Meitner Literaturpreis für »Und Marietta« 

          Stipendium des Bundesministeriums für Frauen

2006: Wissenschafts- und Forschungsstipendium, Stadt Wien

          Aufenthaltsstipendium Paliano / Rom, Italien

          Honorable Mention der drehbuchwerkstatt Salzburg für »Wir leben noch«

2005:  Drehbuchstipendium des bmuk für »Wir leben noch«

2004: Mira-Lobe-Stipendium für Kinder- und Jugendliteratur

2003: Netzine-Preis 2003 für Kurz-Kurzgeschichten für »Nachts im Engländer«

Stipendium des Klagenfurter Literaturkurses

2002: Talentförderungsprämie OÖ für »Ich, Carmen«

1999: Preisträgerin des Poetry Slams  (Wien, Schikaneder): »Puppengarten«

Querfunk – Hörspielpreis, Karlsruhe für »Die Wohngemeinschaft«

Seit 1998: Arbeitsstipendien des Bundes, Reisestipendien des Bundes

 

Verstreutes – eine Auswahl

Essays (zuletzt / Auswahl)

Seit 2022: Mitarbeit in der Printzeitung »Die Krähe«

Seit 2017: »Mitlese«-Blog auf www.marlen-schachinger.com zur Faszination Literaturwissenschaft 

 

2023/24: Was kann es schon schaden (erscheint in Bälde)

2020: Sehr literarisch, leider (Die Presse, Spectrum)

2019:  Literarische Mischpoche (Die Presse, Spectrum)

Öffentliche Bücherschränke in Pampa und Dorf oder die Liebe zur Literatur (Die 

Presse, Spectrum)

Ausschau nach einem Meer. (Die Presse, Spectrum, 17.11.2018)

Zur Literatur: H.M. Enzensberger, A. Winkler, F. Cantú … (Die Presse, Spectrum)

2016: Intento de anamnesis. (Quimera. Revista de Literatura, N° 388, März 2016, S. 11–13.) 

2015: »Gendern – ist noch das kleinste Problem« (Die Presse, August 2015)

»Flucht in die Verantwortungslosigkeit« (www.inteligon.at, September 2015)

»Versuch einer Anamnese« (Spanisch/Deutsch, Quimera, Dezember 2015)

2014: »Leben mit Marcel Proust«. In: Literatur & Kritik. November 2014.

 

 

In Anthologien (zuletzt)

2018: Forum Land: Spuren. Guirlande d'amour (Textausschnitt)

2015: Herausgabe der Anthologie »übergrenzen« (Septime Verlag)

2012: Herausgabe der Anthologie »Brüchige Welten« (Edition Atelier) 

2011: Herausgabe der Anthologie »Identitäten« (Edition Atelier) 

 

 

In Zeitschriften (zuletzt /Auswahl)

2019: »-908 Nächte« (Textausschnitt, »Gute Ru_h«) In: Reibeisen 2019.

2018: »Curt« (Textausschnitt, »Gute Ru_h«) In: Facetten 2018

Wie Max es sah.(Textausschnitt, »Vakant«) In: Rampe 4/18.

2017: Maria Theresia (Ausstellung des Österreichischen Kulturforums Bratislava),

Wir. (Textausschnitt, »Vakant«) In: Salz 

2015: 99: »Der Tod? Steht niemandem gut« (Textausschnitt)

2014: Lichtungen: »Eselsohren/Totenlied«

 Rampe: Fadenkreuz

2013: Lichtungen: »Leben!« (Textausschnitt)

 

 

 

Studium

WS 2008/09 – WS 2011/2: Doktoratsstudium der Vergleichenden Literaturwissenschaft. Dissertationsthema: »Werdegang. AutorInnen zwischen autodidaktischer und institutioneller Ausbildung.« Abschluss mit Auszeichnung. 

1989 – 96: Studium der Vergleichenden Literaturwissenschaften, Germanistik, Französisch sowie Ästhetik an der Universität Wien; Diplomarbeitsthema: Simone de Beauvoir.

Magisterium: Am 3.12.1996