Klassiker der Weltliteratur
Ähnlich wie in Hesses »Heumond« (Vgl. dazu den Beitrag in der #Mitlese) wird auch in Colettes Roman »Le Blé en Herbe« die Geschichte einer ersten erwachenden Liebe erzählt. Nur auf recht andere Art!
(Verwendetes Titelbild: Colette in Rêve d’Égypte (1907; Photo von Léopold-Émile Reutlinger, gemeinfrei)
Der Debütroman Marianne Fritz’ ist ein wahrer Türöffner, und ich lege gerne und aus Überzeugung die Hand auf seine Klinke. (Wie schön! Ich wollte schon immer einmal das Wort ›Türöffner‹ uneingeschränkt positiv nutzen, ohne dass es einen Ausschluss bedeutet: Hier geht es! Öffnen wir also das Portal zu Marianne Fritz’ Denkwelten:)
Zwei beeindruckende Persönlichkeiten, ein Briefwechsel und eine Beziehung, die ein Leben lang trägt.
Literarische Porträts zu schaffen, die Lesende berühren, selbst wenn sie keinen Bezug zu den darin dargestellten Menschen haben, das ist Kunst. Selbst die Welt, die hier thematisiert wird, ist mehrheitlich Vergangenheit. Und im Hinblick auf manche Episoden möchte ich sagen: Gut so.
Man kennt eher ihren Ruf als ihre Romane, hat wohl auch mal einen Blick in die – durchaus erotisch aufgeladenen – Verfilmungen von »Gigi« und »Chéri« geworfen. Aber wenige haben diese großartige Französin, die André Gide und Marcel Proust zu schätzen wussten, im deutschsprachigen Raum je gelesen. Das sollten wir ändern.
Ein Klassiker, der viel zu selten gelesen wird.
(Photo:
20-Pf-Sondermarke der Deutschen Bundespost (1956) zum ersten Todestag Thomas Manns, scanned by NobbiP, gemeinfrei, Wikipedia)
Hermann Hesses Romanfragment »Berthold« ist deswegen bedeutsam, da aus ihr die Erzählung »Narziß und Goldmund« entstand. Es zeigt aber auch das Lebensthema Hesses – die Zerrissenheit des Menschen als Entwicklungschance – eindringlich. (Photo: 1925 by Gret Widmann (†1931), gemeinfrei; Wikipedia)
»Heumond«, diese knappe Erzählung Hermann Hesses, erschien erstmals 1905 in der »Neuen Rundschau« in Berlin. Der Titel, ein alter Begriff, mag vielleicht nicht allen in seiner Bedeutung präsent sein: Er meint den Vollmond im Juli und bezieht sich zudem auf die Zeit der Heumahd und -ernte. Die Erzählung thematisiert eine erste Verliebtheit, welche – kaum ›erblüht‹ – durch den Abschied schon wieder ›geschnitten‹ wird.
Ich hatte keine Erwartungen an diesen Roman, als ich ihn auf einem Zwischenstopp einer mehrtägigen Reise in einem kleinen regionalen Buchladen erstand, kaufte ihn zugegebenermaßen, weil ich dieser Autorin, deren Name mich sogleich der Bezüge zu Kuba wegen interessierte, noch nie in meinen Lektüren begegnet war. Und des Titels wegen … Eine absolute Leseempfehlung!