Noch ein Wort zum gestrigen Dank für die Freiheit:
Frei sein, schrieb Hannah Arendt, bedeute nicht bloß ›frei von‹, sondern auch ›frei, um zu‹. Worin die Differenz besteht? Frei-von bezieht sich auf äußere Fesseln. Frei-um liefert inneren Handlungsspielraum. Wer frei ist, etwas zu tun, erlebt eine andere Art der Freiheit. Wer weiß, vielleicht ist heute der Tag, um sich von ewig im Schlepptau mitgetragenen Ängsten zu befreien: Was werden denn die Nachbar*innen sagen, wenn …? Werde ich noch geliebt, wenn ich Ich selbst bin …? Soll ich nicht vielleicht doch ein paar Kekse meinem alten Nachbarn vorbei bringen? Und endlich den Mut finden, der abgehetzten Mama nebenan zu sagen, dass ich finde, sie mache ihre Sache ausgezeichnet? Wer weiß zu sagen, was ich erlebe, mache ich mich auf den Weg, ›frei zu sein, um zu‹? Womöglich eine neue Welt?
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