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Die Lust am Entdecken

Mich lebendig fühlen, das hatte für mich immer schon ungemein viel damit zu tun, mir die Welt zu erobern – die sprichwörtliche, natürlich. Ich sause ja nicht durch die Gegend, um irgendwo die Rot-weiß-rote-Flagge in den Boden zu rammen oder ein ›I was here‹ in Wand oder Baum geritzt zu hinterlassen.

Nein, mir ›Welt zu erobern‹, das heißt für mich, Neues zu lernen, neugierig bleiben, mir zuerst noch Unverständliches zu erkunden, um es zu verstehen. Sei es eine Sprache, sei es ein Forschungsgebiet, mit dem ich noch nicht vertraut bin. Es gibt so vieles auf dieser Welt, das sich zu entdecken lohnt – Mineralien vielleicht; oder Niederländisch? Was wahrhaftig im 30-jährigen Krieg geschah oder wer Katharina die Große war, und was schrieb eine Britin im 18. Jahrhundert in ihr Tagebuch? Vielleicht um einen weiteren winzigen Aspekt der Quantenphysik annähernd zu verstehen? Und wie funktioniert das Veredeln von Rosen …? Was erzählen mir die Bilder Paula Modersohn-Beckers über ihr Ringen mit Zeit und Welt? Ich glaube, wenn ich mir solche Fragen nicht mehr stelle, werde ich tot sein. Und Sie? Was wollten Sie schon immer versuchen, erkunden, erlernen, ausprobieren? Vielleicht ist heute der Tag, um diese Neugierde auf das Leben und die Welt mit einem ersten Schritt zu nähren?

 

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