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Ich im Wir-Geflecht

Sie denken, es sei auf diesen Seiten viel vom Ich die Rede gewesen und wenig vom Du? Das mag auf den ersten Blick so scheinen, aber vielleicht ist heute ein guter Tag – nein, nicht um den Weihnachtsputz zu erledigen! Kein Fest hat je an Festlichkeit eingebüßt oder an Wert gewonnen, weil die Wohnung auf Hochglanz poliert war! Sollte Ihre Schwiegermutter, Ihre Mutter die Augenbrauen hochziehen, erinnern Sie sie an den Stall: Der wurde mit Sicherheit weder ausgefegt noch aufgehübscht, nicht einmal Spinnen und Mäuse wurden verjagt. Bloß ein wenig frisches Stroh wurde genommen …

Vielleicht ist heute ein guter Tag, um die vergangenen drei Wochen Revue passieren zu lassen:

Rufe ich mir all die Momente in Erinnerung, in denen andere mich stärkten, empfinde ich Dankbarkeit dafür, so gehe ich ein wenig anders durch die Welt, gebe mit diesem Dank Freude weiter. Sorge ich gut für mich, indem ich mir dann und wann eine kleine Auszeit gönne, im Malen oder im Lesen, beim langsamen Genießen einer Tasse Tee oder beim Kramen im Duftgedächtnis, bei einem Spaziergang, werde ich auch den Menschen in meiner Umgebung anders begegnen, als ich es könnte, lasse ich mein Ich zum abgehetzten, erschöpften Etwas verkommen.

Zwei Beispiele von vielen, die das Geflecht unserer Beziehungen gut zeigen. Viele von uns haben das eine oder das andere noch nicht gelernt, können nicht gut für sich selbst sorgen oder kümmern sich einzig um sich selbst. Beides kann einem zur Herausforderung werden. Beide Fähigkeiten brauchen wir Menschen, wollen wir so etwas wie Glück, Frieden oder Harmonie spüren.

 

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